Solaroffensive – Pforzheims Energiewende

In 6 Punkten zusammengefasst
1. Einleitung: Idee und Motivation
Die Stadt Pforzheim gehört mit über 2660 Sonnenstunden pro Jahr zu den sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Dieses Standortpotenzial wird bislang kaum systematisch genutzt. Die kommunale Solardachoffensive setzt hier an und verfolgt das Ziel, durch die Anmietung und Ausstattung geeigneter privater Dach- und Fassadenflächen mit Solaranlagen eine öffentlich betriebene Energieplattform aufzubauen. Die Erträge werden gezielt für soziale und wirtschaftliche Synergieprojekte in der Stadt verwendet.
2. Technisches Potenzial
• Konservativ geschätzte nutzbare Solarflächen: ca. 2800 Dächer + zig Fassaden
• Potenziell installierbare PV-Leistung: ca. 16,1 MWp
• Jahresstromproduktion: ca. 25,6 GWh
3. Stromverwertung und Monetarisierung
• 1/3 des Stroms fließt in die Subventionierung der neuen elektrischen Busflotte, wodurch die Ticketpreise für sozial benachteiligte Gruppen reduziert werden können.
• 2/3 des Stroms werden in das öffentliche Netz eingespeist. Die daraus entstehenden Einnahmen fließen zu gleichen Teilen in:
       • Stromzuschüsse für einkommensschwache Haushalte (ca. 278K €)
       • Start-up Beteiligungsfonds der Stadt Pforzheim (ca. 278K €)
Ergänzend: Die Kosten für kostenfreie E-Bike-Ladestationen an Fahrradschnellwegen sind in den 268K € enthalten (Strombedarf gering, haushaltstechnisch vernachlässigbar).
4. Der Start-up Beteiligungsfonds als Lehrmodell
Der kommunale Beteiligungsfonds für Start-ups wird zur gezielten Innovationsförderung in den Bereichen eingesetzt:
• GreenTech, Soziale Innovation,
• Accessoire-, Produkt- und Transportation-Design
• Mode, Schmuck, Visuelle Kommunikation, Creative Technologies
• Angewandte Informatik, Mathematik, Elektrotechnik/Informationstechnik
• Künstliche Intelligenz, Technische Informatik,
• Biomechanik
• Mechatronik, Medizintechnik, Maschinenbau
• Wirtschaftswissenschaften und angewandtes Recht
• Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung
4.1. Beteiligung der Hochschule für Wirtschaft
• Masterstudierende aus den Bereichen Finance, Business Development, Controlling und Entrepreneurship
• Realwirtschaftliche Übernahme der Fondsverwaltung in einem von der Hochschule Pforzheim begleiteten Modellprojekt
Aufgaben:
      • Analyse und Auswahl geeigneter Start-ups
      • Due-Diligence-Prüfungen und Beteiligungsstrategie
      • Monitoring von KPIs und ökonomischer Impact-Messung
      • Entwicklung von Exit-Szenarien
4.2. Synergieeffekte
Transfer von Theorie in Praxis
• Aufbau eines Pforzheimer Netzwerks aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft
• Verstärkung der Gründungsdynamik innerhalb Pforzheims
• Imagegewinn für Stadt und Hochschule als Motoren einer urbanen Innovationskultur
5. Governance und Transparenz
• Betrieb der PV-Anlagen durch die Stadt Pforzheim bzw. ihrer Eigenbetriebe
• Jährlicher Solarbilanzbilanz an den Gemeinderat
• Transparente Mittelverwendung durch ein digitales Dashboard
6. Fazit: Modellstadt Pforzheim
Die Solardachoffensive verbindet Energiewende, soziale Gerechtigkeit, Verkehrswende und akademische Exzellenz in einem ganzheitlichen Modell. Sie schafft reale Wertschöpfung, gesellschaftliche Teilhabe und ist als Best-Practice-Modell auf andere Kommunen übertragbar.
Pforzheim wird so zur Solarmetropole mit sozialer Intelligenz und wirtschaftlichem Innovationsgeist.