Die Wahrheit hinter dem Slogan „Landesgartenschau“ - Faktencheck zur Wahlwerbung von OB Peter Boch
Wird hier bewusst getäuscht? oder kennt der Oberbürgermeister seine eigenen Spielräume nicht? Ist das ein Zeichen von Inkompetenz oder von Desinteresse?
Der Vorwurf:
Auf Wahlplakaten von OB Peter Boch prangt – jeder hat es schon wochenlang sehen können – das verheißungsvolle Schlagwort „ Landesgartenschau “. Doch was steckt genau dahinter? Ein konkretes Projekt? Ein Bewerbungsverfahren? Ein Zeitplan? – Fehlanzeige !
Lediglich ein kleiner Hinweis auf der Website verrät, dass Peter Boch weiß, dass es frühestens 2038 was werden könnte mit einer Landesgartenschau!
Die Fakten:
Alle Termine für Landesgartenschauen in Baden-Württemberg sind bis einschließlich 2036 bereits vergeben!
Quelle:
- Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW
- bwgrün.de – die offizielle Fördergesellschaft für Landesgartenschauen
Das bedeutet: Pforzheim könnte sich frühestens für die Landesgartenschau 2038 bewerben – und selbst das ist ungewiss!
Was bedeutet das konkret?
- Die Amtszeit von Peter Boch (wenn er wiedergewählt wird) endet 2033.
- Eine Landesgartenschau 2038 liegt also außerhalb seines Mandats – er könnte sie wahrscheinlich noch nicht einmal beantragen oder durchführen.
- Ob er eine dritte Amtszeit anstrebt oder bekommt, ist völlig offen – nach 16 Jahren Amtszeit mit vielen gebrochenen Versprechen wäre das ohnehin fraglich.
Fazit: Wählertäuschung durch Andeutung?
- Die Wahlwerbung erweckt gezielt den Eindruck, die Landesgartenschau sei ein bevorstehendes Projekt – das ist schlicht falsch.
- Es handelt sich weder um ein laufendes Bewerbungsverfahren noch um ein konkret geplantes Event – alles wird absichtlich vage gehalten.
- OB Boch bleibt die Antwort schuldig: Wie, wann und wo genau soll diese Landesgartenschau stattfinden ? Was ist, wenn die Stadt bei der Bewerbung unterliegt? Dann 2040 oder 2042? Keine klare Aussagen!
Die Bewertung:
Diese Plakatbotschaft ist irreführend und unseriös. Sie suggeriert Handlungsfähigkeit, wo in Wahrheit keine besteht. Eine solche Kommunikationsstrategie hat mit ehrlicher Stadtpolitik absolut nichts zu tun.
Transparenz statt Show! Fakten statt Fantasie!
Pforzheim verdient echte Perspektiven – nicht leere Versprechungen auf Wahlplakaten.
Meine Lösung:
Eine förderfähige und sofort umsetzbare Biodiversitätsstrategie für Pforzheim – Dringend nötig, aber bisher ignoriert.
Trotz des weltweiten Rückgangs von Artenvielfalt und Lebensräumen fehlt in Pforzheim bislang eine städtische Biodiversitätsstrategie – weder gibt es Programme dazu, noch kennt die städtische Website das Wort überhaupt. Das zeigt: Das Thema spielt in der Verwaltung aktuell keine Rolle.
Doch die Notwendigkeit ist klar: Pforzheim braucht eine umfassende Biodiversitätsstrategie, um Naturflächen zu sichern, Arten zu schützen und die Bevölkerung für biologische Vielfalt zu sensibilisieren. Ziel ist ein ökologisches Grünflächenmanagement, verbunden mit Schulungen, umweltpädagogischen Projekten und neuen Naturerfahrungsräumen in der Innenstadt – Projekte, die sogar vom Bund finanziell bis zu 80% gefördert würden, wenn man sie denn beantragen würde.
Stattdessen wird mit einer Landesgartenschau geworben, die faktisch gar nicht stattfindet, während echte Nachhaltigkeitsthemen in der Verwaltung offensichtlich keinerlei Priorität haben.
Und eine Biodiversitätsstrategie ist nur eine Möglichkeit für Förderprogrammen, die sofort greifbar sind!