Bildung = Zukunft gestalten. Vielfalt entfalten.
Bildung ist der Schlüssel – nicht nur zum individuellen Erfolg, sondern zur erfolgreichen, solidarischen Gesellschaft. Sie ist das zentrale Fundament für gelingende Integration, Chancengleichheit und echte gesellschaftliche Teilhabe. Gerade in einer Stadt wie Pforzheim – einer Stadt mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund – muss Bildung als strategischer Hebel begriffen werden, um Vielfalt zur Stärke zu machen.
Zielsetzung der Bildungsinitiative Pforzheim
Meine Vision: Ein Bildungssystem, das alle erreicht – unabhängig von Herkunft, Sprache oder sozialem Status.
Die neue Bildungsinitiative verfolgt das Ziel, allen Menschen in Pforzheim einen niedrigschwelligen, qualitativ hochwertigen Zugang zu frühkindlicher, schulischer, beruflicher und akademischer Bildung zu ermöglichen – inklusiv, interkulturell und lebenslang.
1. Frühkindliche Bildung & Sprachförderung – früh ansetzen, Chancen eröffnen
• Ausbau mehrsprachiger Bildungsmodelle in Kitas mit Fokus auf Deutschförderung.
• Spielerische Sprachförderung ab dem dritten Lebensjahr, u.a. über Musik, Bewegung und Geschichten.
• Vorschulprogramme mit Sprachschwerpunkt für Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse.
• Ausbau von ehrenamtlichen Lesepatenschaften an Grundschulen und Werkrealschulen – auch durch mehrsprachiges Vorlesen.
2. Schule als Integrationsmotor – gemeinsam lernen, gemeinsam wachsen
• Einrichtung und dauerhafte Förderung professioneller Bildungs- und Integrationslotsen, die Eltern und Schüler:innen bei der Navigation durch das Schulsystem unterstützen.
• Aufbau interkultureller Schulprojekte, Patenschaften und Austauschprogramme.
• Aktionsbündnis „Schule & Verein“: Gemeinsame Projekte mit Sport-, Kultur- und Jugendvereinen.
• Etablierung regelmäßiger Bildungskonferenzen zwischen Schulen, Integrationszentren, Gesamtelternbeirat und Stadtverwaltung – als echtes Dialog- und Entwicklungsgremium.
• Ausbau des Programms „Schüler helfen Schülern“ – insbesondere im Übergang zu weiterführenden Schulen.
• Interkulturelle Hausaufgabenbetreuung durch ehrenamtliche Lernpaten in Quartieren mit besonderem Förderbedarf.
• Eltern stärken: Aufbau von Bildungsberatung in Erziehungsfragen – auch in verschiedenen Muttersprachen.
3. Berufliche Bildung & Integration in den Arbeitsmarkt – Talente aktivieren
• Ausbau dualer Ausbildungsmodelle mit Integrationsbegleitung.
• Einführung eines Berufsstart-Mentorings für junge Menschen mit Migrationsgeschichte – durch ehrenamtliche Mentoren aus Handwerk, Wirtschaft und Hochschule.
• Kooperation mit lokalen Unternehmen zur frühzeitigen Berufsorientierung ab Klasse 7.
4. Lebenslanges Lernen – Bildung hört nie auf
• Einführung des Projekts „Lebenslang Lernen – auch im Alter“ mit flexiblen Sprach- und Fortbildungskursen, insbesondere auch für Senioren.
• Förderung von Abend- und Fernstudienprogrammen, besonders für ehrenamtlich Engagierte oder Eltern in Elternzeit.
• Ausbau der Volkshochschule zu mehr interkulturellen Bildungsplattformen für ganz Pforzheim – mit Fokus auf digitale Formate.
5. Interkulturelle Bildung & Teilhabe – Zusammenhalt aktiv gestalten
• Organisation regelmäßiger interkultureller Lernfeste und Thementage in Schulen und Bildungseinrichtungen.
• Förderung von Projektwerkstätten, in denen Kinder und Jugendliche gemeinsam an Themen wie Demokratie, Menschenrechte, Umwelt und Vielfalt arbeiten.
• Einbindung von Migrantenorganisationen in schulische Bildungsprojekte, z.B. als Bildungslotsen, Kulturvermittler oder Workshop-Partner.
• Digitales Bildungsportal mit Informationen zu Fördermöglichkeiten, Lernhilfen und Netzwerken – barrierefrei und mehrsprachig.
6. Ehrenamt fördern – Engagement sichtbar machen
Ehrenamtliche Bildungsarbeit ist ein tragender Pfeiler sozialer Stadtentwicklung.
Deshalb werde ich mich als Oberbürgermeister dafür einsetzen :
• Einführung einer kommunalen Aufwandsentschädigung für ehrenamtlich Engagierte in der Bildung (z.B. Lesepaten, Sprachhelfer, Hausaufgabenbetreuung).
• Aufbau eines Ehrenamtszertifikats „Pforzheim bildet“ zur Anerkennung des Engagements – auch als Pluspunkt im Lebenslauf.
• Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche (z.B. pädagogische Grundlagen, interkulturelle Kommunikation, Konfliktlösung).
• Fortbildung für Quereinsteiger als pädagogische Hilfskraft zur stundenweisen Unterstützung von Schulen, um die Lücken bei „ausgefallenen Stunden“ zu schließen.
Fazit: Bildung ist Gerechtigkeit in Aktion
Gezielte Förderung von Sprachkompetenz, schulischer Entwicklung und beruflicher Perspektive ist keine Kür – sie ist die Voraussetzung für gesellschaftlichen Zusammenhalt und individuelle Selbstverwirklichung. Wer in Bildung investiert, investiert in den sozialen Frieden, die wirtschaftliche Zukunft und das kulturelle Miteinander unserer Stadt.
Bildung ist kein Kostenfaktor – sie ist ein Zukunftsversprechen. Jetzt müssen wir es einlösen.